Der Bluff ist ein kleiner Berg am westlichen Ende von Victor Habor. Es sieht von Weiten aus, als würde er direkt ins Meer eintauchen. Aber dazwischen ist noch eine Straße und ein schöner Steg über dem Wasser macht uns das Angeln leichter. Dort trifft sich tagtäglich der Fisching Club. Eigentlich kein richtiger Club, aber wir nennen das so, weil immer die gleichen Gesichter dort auftauchen. Man schwatz miteinander, tauscht Erfahrungen aus und man findet immer jemanden, vor dem man mit seinem Fang prahlen kann.
Fischen ist hier eine unserer Lieblingsbeschäftigungen. Win als alter Hase weiß meistens, wann es lohnt und wann man besser zuhause bleiben sollte. Ich will eigentlich immer, außer wenn es zu windig ist.
Mir tut jeder Fisch leid, aber das Jagdfieber ist ziemlich heftig. Einen Angelschein oder irgendwelche Kurse muss man nicht nachweisen, nur die Größen und Mengen muss man berücksichtigen. Bei manchen Fischen gibt es Mindestgrößen und bei manchen darf man nur eine geringe Stückzahl fangen.
Neulich hatten wir eine gute Mischung verschiedener Fische, genau richtig für eine gute Bouillabesse.
Inzwischen ist Ian eingetroffen. Ohne Linda, denn die ist tatsächlich noch in der Psychiatrie. Wir sind ganz froh, dass uns zumindest das erspart geblieben ist.
Ian hat drei Brüder, die in Adelaide und Umgebung wohnen. Er hat von einem Bruder erzählt, der nun 5. in der Weltrangliste ist im Pfeile- und Axtwerfen. Das ist für mich so ähnlich wie Erbsenweitspucken. Ian meinte, dass sein Bruder früher ganz normal war. Dann kam Corona und er fing an, mit den Pfeilen und Äxten zu werfen. Er hat später bei Wettkämpfen mitgemacht, alles online mit Kamera. Jetzt ist er fast Fize-Weltmeister.