So viel Wolle …

… und ganz viel Zeit braucht man für Streetart aus Wolle. Gestrickt, gehäkelt und geknüpft aus bunter Wolle, Wollresten und allem, was farbenfroh ist, findet man zahlreiche Arbeiten auf den Straßen von Goolwa und Port Elliot.

Die kleinen Urlauberorte nahe Adelaide sind beliebte Orte um sich für den Rest des Lebens ein ruhiges Plätzchen zu suchen. Man will dem Tumult der Großstadt entkommen und vor allem den hohen Kosten für das Großstadtleben. Immobilienpreise steigen immer noch. In Adelaide kann man eine heruntergekommene Butze für eine Million und mehr haben. Weiter weg steigen die Preise zwar auch, aber da das proportional passiert, ist es immer noch viel erschwinglicher. Wer clever ist, verkauft sein großes teures Haus in der Großstadt und sucht sich ein kleineres weiter draußen und natürlich bestenfalls am Meer.
Folglich gibt es hier relativ viele Ruheständler mit viel Zeit und viel Geld.

Damit es im Alter nicht zu einsam wird, kann man sich einem Verein anschließen oder spezielle Hobbys pflegen. Es gibt unendliche Möglichkeiten. Das soziale Leben wird hier sehr gefördert. In der Bibliothek z. B. kann man nicht nur Bücher ausleihen, sondern es ist auch ein Ort, wo sich Bridgespieler, Scrabblespieler, Gymnastikgruppen treffen, wo man sich trifft, um gemeinsam zu puzzeln oder zu stricken. Das ist nicht der einzige Ort für Aktivitäten. Es gibt noch Kulturhäuser, wo man malen und zeichnen kann, Kirchen bieten Räumlichkeiten an, dann gibt es noch U3A mit Kursen zu allen möglichen Themen. Für jedes nur denkbare Interesse gibt es Gruppen, die sich regelmäßig treffen. Gut ist auch, dass man keine teuren Kursgebühren bezahlen muss. Meistens sind es nur 2 bis 5 Dollar für die Kekse und den Kaffee. Somit entkommt jeder der will der Einsamkeit im Alter.

In Goolwa oder in Port Elliot muss es eine Gruppe geben, die sich mit Streetart aus Wolle beschäftigt. Das wird ständig gewechselt oder ergänzt. Auf jeden Fall gibt das ein heiteres Gefühl, wenn man einen rot umstricken Baum findet oder knallbunte umhäkelte Fahrräder. Die Tragik des Daseins ist etwas leichter zu tragen.

Wir haben bisher zwei Malgruppen und einen Bridgeclub besucht. Zugeben muss ich allerdings, dass die alle nicht wirklich aufregend waren, aber immerhin.

Vor dem Kulturhaus in Goolwa
In Port Elliot
In Port Elliot

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