Opale suchen in Coober Pedy

Zurück nach Coober Pedy, in die Stadt der Opale. Von den Einwohnern der Stadt leben etwa 50% im Untergrund. Fast alles spielt sich in den Katakomben ab, die von Opalsuchern gegraben wurden. Vor etwa 100 Jahren wurden die ersten Opale hier entdeckt und seitdem sind die Schatzsucher hier. Wins Urgroßvater hat damals das Geschäft mit den Opalen zum Laufen gebracht. Im Untergrundmuseum des Hotels haben wir die Ausstellung gesehen und da war tatsächlich der Urgroßvater, Tully Wollaston, als der Begründer der Opalindustrie zu finden.

Wir konnten nicht widerstehen, gleich nach unserer Ankunft auf die ehemalige Mülldeponie zu gehen und nach Opalen zu suchen. Hier wurden damals die ersten Steine gefunden und damals waren sie noch nicht so genau damit. Später war es dann eine Deponie und niemand kam mehr auf die Idee, dass dort Opale sein könnten. So ist jedenfalls Wins Theorie dazu und bisher hat er immer ein paar Stückchen dort gefunden.

Ein Pub unter der Erde
Ein Boot in der Wüste?

Hier in Coober Pedy wird immer noch an allen Ecken gegraben und geschürft. Bereits etwa 30 Kilometer vor Coober Pedy geht es los. Als Symbol der Stadt sieht man den LKW mit Spezialvorrichtung in Form einer Schürftonne hinten drauf. Die Stadt selber lebt von Opalen. Händler, Schleifer, Schmuckgestalter, Juweliere haben überall ihre Geschäfte. Aber irgendwie scheint die Zeit der Juwelen dem Ende zuzugehen. Die Geschäfte der Opalhändler sind voller Steine und Schmuckstücke, aber der Absatz ist eher schleppend. Es kommen auch wesentlich weniger Besucher her. Vor ein paar Jahren soll es noch unmöglich gewesen sein, im Backpacker ein Bett zu kriegen. Heute sind die unterirdischen Schlafnischen nahezu leer.

Schmuckläden, Opalhändler, Schleifereien in Coober Pedy
Abends in Coober Pedy

In der Umgebung von Coober Pedy hatten wir noch eine sehr interessante Tour durch die Wüstenlandschaft. Ganz in der Nähe gibt es eine ganz besondere Mondlandschaft, die Brakeaways. Von Coober Pedy aus sind es etwa 25 km Sandstraße durch die Wüste. Dort gibt es kaum noch bzw. gar keine Vegetation mehr.  Das schwere Auto zieht immer eine Staubwolke hinter sich her, denn der Boden ist total ausgetrocknet. Schon von weitem kann man sehen, ob einer kommt oder vor kurzem da war. Einige Filme sollen hier gedreht worden sein, weil es so außerirdisch aussieht. Beim Googeln habe ich das hier gefunden:

Auswahl der Filme, die in den Breakaways gedreht wurden
Brakeaways, die Mondlandschaft
Der 5300 Kilometer Dingo-Zaun

Der Dingo-Zaun führt in unmittelbarer Nähe vorbei. Der längste Zaun der Welt mit insgesamt 5300 km Länge schützt die Schafherden im Süden Australiens vor wilden Hunden und Dingos aus dem Norden. Der Zaun wird ständig repariert und gepflegt, so dass es wiklich funktioniert.

Das Symbol von Coober Pedy, hier verstaubt in der Ecke
Durchlöcherte Landschaft nahe Coober Pedy

Was ist nun aus unserer Suche geworden? Erst mal mussten wir feststellen, dass die teure Taschenlampe absolut nutzlos ist. Vielleicht sieht man Steine, wenn die Lampe 10 cm davor draufhält. Mit Entfernung größer als 50 cm geht gar nichts mehr. Wir haben also bei Tageslicht weiter gesucht. Gefunden haben wir natürlich jede Menge Steine mit den typischen schillernden Einlagen, aber alle waren lange Zeit der direkten Sonnenstrahlung ausgesetzt und das ist für Opale tödlich. Somit sind die meisten Steine absolut unbrauchbar, um sich damit zu schmücken. Den schönsten der Steine haben wir einem der Opalschleifer gezeigt, der allerdings so hochnäsig war, dass er sich den Stein nicht mal ansehen wollte. Aus 3 m Entfernung meinte er, das wäre Schrott und davon würden Millionen überall rumliegen. Der zweite Schleifer hat ihn sich zumindest angesehen und verächtlich die Schultern gezuckt. Er hat ihn dann innerhalb weniger Minuten für mich geschnitten und geschliffen. Auch wenn das Ergebnis nicht den hohen Ansprüchen der Opalindustrie entspricht, ist es immerhin ein selbst gefundener, den ich in Ehren halten werde.

Meine Opale: der links ist gekauft, der rechts ist selbst gefunden

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