Adelaide

Der grüne Wohnwagen auf Mnems Grundstück am Rande Adelaids, gleich neben dem Morialta Conservation Park in den Adelaide Hills war unser Domizil, seit wir in Adelaide ankamen. Dazwischen hatten wir die Tour nach Coober Pedy und Alice Springs, wie schon berichtet, und nach einer kurzen Verschnaufpause ging es nach York Peninsula, einer Halbinsel, etwa 2 Autostunden von Adelaide entfernt.

Der grüne Wohnwagen in Mnems Park

Die Halbinsel ist flach wie ein Brett und hat rundum einen Rad- und Wanderweg. Oben am Südzipfel gibt es einen National Park, ansonsten sieht man hauptsächlich Weizenfelder, die bis an den Horizont reichen und natürlich Schafe. In einigen der Städte gab es früher Kupferminen. Heute ist das Leben auf der Halbinsel sehr beschaulich. Viele der ehemaligen Farmhäuser wirken verlassen und in den Städten direkt an der Küste gibt es mehr Ferienhäuser als dauerhaft bewohnte. Zum Angeln, Wandern oder Radfahren hat man die besten Bedingungen und obendrein überall wunderschöne Badestrände.

In allen kleinen Städten, die wir durchfahren sind, hatten wir einen kurzen Halt ode zumindest eine kleine Tour durch die Seitenstraßen, um zu sehen was da so los ist. Die erste Übernachtung hatten wir im Pub in Edithburgh, 200 Meter von der kleinen Seebrücke entfernt. Natürlich hatten wir Angelruten und Krabbennetze dabei, haben jedoch außer einer riesigen Blaukrabbe nichts gefangen. Hoch im Süden, bei Annies Point hatten wir es am Tag darauf auch noch mal versucht, aber ohne Erfolg. Erst in Point Turton hat es mit dem  Fischen geklappt und das war nach Einbruch der Dunkelheit. Die Fische fühlen sich von den großen Scheinwerfern auf der Seebrücke angelockt und werden übermütig. Fast 50 Australische Heringe (Tommy Ruffs) haben wir gefangen. Mit Heringen haben die eigentlich nicht viel zu tun, sind kleiner als Heringe, aber ausgesprochen lecker. Übernachtet haben wir auf dem Campingplatz, im Auto. Das ist viel einfacher, als extra für eine Nacht das Zelt aufzubauen.

Zurück in Adelaide möchte ich zusammenfassen, was man hier nicht versäumen darf, ohne dabei eine Wertung abzugeben.

1. Die Markthalle (Central Markets) mit der unglaublichen Asian Food Halle. Eigentlich hat es den rauhen Charme eines alten Mitropa Restaurants. Das Besondere ist jedoch, dass diese große Speisehalle rundum von verschiedenen asiatische Garküchen eingerahmt ist. China, Japan, Thailand, alles ist vertreten.  Die Vielfalt ist so groß, man braucht mindestens ein Jahr alles zu probieren, wenn man jeden Tag etwas anderes auswählt. Schon allein die richtige Auswahl zu treffen dauert ewig.

Asiatisch essen in der Markthalle
Wie heißt das doch gleich…?

2. Port Adelaide, der alte Hafen mit Leuchtturm und schönen alten Lagerhäusern, die inzwischen zum Teil umfunktioniert sind.

3. Die Bibliothek (State Library of South Australia), insbesondere der alte Teil der Bibliothek ist interessant, eine große Halle mit einer zweigeschossigen Galerie. Im Obergeschoss findet man all die schönen alten Bände in edlen dunklen Holzregalen. Das Gute daran ist, dass man hineingehen kann zum Schmökern. Alle Bücher sind für die Besucher zugänglich und man kann direkt auswählen, was man ausleihen möchte. Das trifft auch für den modernen Teil der Universitätsbibliothek zu. Selbst Landolt-Börnstein findet man dort. Aus meiner Verlagszeit weiß ich nur zu gut, was ein einzelner dieser Bände wert ist. Das waren damals so zwischen 3000 und 5000 Euro. Hier stehen die rum und jeder kann sie aus dem Regal nehmen. Allerdings wissen die Wenigsten etwas damit anzufangen. Nur ein kleiner Bereich der gesamten Bibliothek mit den besonders wertvollen Bänden ist nur bedingt zugänglich.

Die Bibliothek in Adelaide
Landolt-Börnstein in der Unibibliothek
Lesesaal oder Schlafsaal?

4. Die Galerie (Art Gallery of South Australia) in unmittelbarer Nähe der Bibliothek, mit ständig wechselnden Exponaten und immer wieder mit Überraschungen. Alt und Neu wirken manchmal etwas zusammengewürfelt, aber auch das hat irgendwie seinen Reiz. Ein einziges Exponat jedoch missfällt mir. Wer die Galerie sieht und mich kennt, weiß sofort, welches es ist.

In der Galerie (1)
In der Galerie (2)

5. Der Botanische Garten mit genau dem, was der Name schon sagt. Rosengarten, Palmenhaus, Museum… Es gibt unheimlich viel zu sehen dort.

6. Die Fußgängerzone (Rundle Mall), nur wenige Gehminuten entfernt von der Galerie und der Bibliothek, mit immer wieder erfreulich guten Straßenmusikern.

7. Glenelg mit dem wunderbaren Badestrand und der großen Seebrücke (Jetty). Man kommt vom Zentrum aus mit der Straßenbahn fast bis zum Strand.

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