Victor Harbor

Seit unserem Ausflug zu Silvester ist miese Stimmung im Haus.

Zu unserem Picknick mit der Schnattertante und Robert konnten wir Kate und Raj nicht ohne Weiteres mitnehmen, schon deshalb nicht, weil es logistische Komplikationen gegeben hätte mit insgesamt 6 Personen. Kate hat offensichtlich erwartet, dass wir das tun und ist seither schwer beleidigt, was sich in sichtbarer Übellaunigkeit zeigt. Mir kann das eigentlich egal sein, aber Win leidet darunter, weil er sehr an Raj hängt, der jetzt gegen ihn manipuliert wird. Wins Versuche, die Situation zu entschärfen sind gescheitert. Nundenn. Wir verlassen ohnehin morgen das Haus und werden noch maximal zwei Tage bei Wins Schwester verbringen, bevor wir in Richtung Bundaburg aufbrechen.

Übersicht zur heutigen Tour; ganz oben und von mir aus platzgründen abgeschnitten liegt Adelaide

Victor Habor ist ein kleiner Ort ca. 50 km von Adelaide entfernt. Dort und in fast allen Orten und an allen Stränden der Umgebung waren wir heute.

Strand zwischen Adelaide und Victor Harbor
Am Strand in der Nähe von Adelaide

Wunderbare Strände haben wir gesehen und kleine Orte, die fast menschenleer wirken. Es gibt unzählige Häuser, die unbewohnt wirken. Wins Schwester hat mir erzählt, dass Leute aus China oder Indien mit unendlich viel Geld hier Häuser kaufen, um Geld anzulegen. Die stehen dann leer und rotten vor sich hin. Immobilien sind hier etwa doppelt so teuer wie bei uns. Selbst in abgelegenen Orten zahlt man noch doppelt so viel, gar nicht zu reden von den Städten. In Sydey kostet eine kleine 2-Raumwohnung schon 1 Mio Dollar. Kaum jemand kann sich das leisten. Die Einkommen sind entsprechend höher als bei uns, aber dennoch haben gerade junge Leute es verdammt schwer, wenn sie eine Familie gründen wollen und ein Haus brauchen.

Victor Habor ist ein typischer Urlauberort. Unzählige Ferienhäuser und an der Brücke, die zu Granit Islands, einer kleinen felsigen Insel führt, gibt es jede Menge Junkfood und einen Rummel mit Riesenrad. Zu Insel gelangt man über eine Holzbrücke und zu allem Überfluss gibt es einen Pferdeomnibus. Der sieht aus wie ein uralter Doppelstockbus und wird von einem einzigen Pferd gezogen.

Die lange Holzbrücke zwischen Victor Harbor und Granit Islands
Auf der kleinen Insel Granits Islands

Auf Granit Islands kann man herumlaufen und die Natur bewundern.

Später waren wir auch in Goolwa, einem kleinen Ort an der Küste. Der River Murray fließt nicht weit von dieser Stelle in das Meer, bevor er sich in einen riesiegen See ergießt. Zwischen dem See und dem Ozean ist ein schmaler Landstreifen mit wunderbaren Stränden. Um dorthin zu kommen sind wir etwa einen Kilometer durch die hüglige Dünenlandschaft gewandert.

Dünenlandschaft

Am Strand dürfen Autos fahren. Das ist nicht überall so, aber hier ist es halt erlaubt.

Wir hatten jedoch etwas ganz anders vor, nämlich Muscheln suchen, die wir entweder essen oder zum Fischen nutzen wollten. Win meinte, dass wir tanzen müssen, um an die Muscheln zu kommen und ich habe mich total verklappst gefühlt. Die Muscheln liegen etwa 10 cm tief im feuchten Meeresboden. Wir haben also unsere Füße in den Boden gegraben und das sah tatsächlich aus wie eine Art Tanz. Mit den Füßen fühlt man dann die Muscheln und holt sie raus bevor die nächste Welle kommt und alles zuschwemmt. Ich habe nur zwei gefunden und muss wohl hungrig ins Bett gehen.

Strand mit Autospuren: Hier findet man die leckeren Muscheln

Ab und an hat mich eine Welle erwischt. Ich war zu sehr auf die Muscheln fixiert. Meine Sachen sind total nass geworden.

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