Heute geht es weiter, nämlich zurück nach Thailand. Laos ist wirklich nichts für schwache Nerven oder Leute mit ausgeprägtem Sicherheitsbedürfnis.Die Horrorvorstellung ist, hier krank zu werden, oder einen Unfall zu haben. Im Falle eines Unfalls ist die Schuldfrage egal. Es zahlt immer der, der das meiste Geld hat und nach Auffassung der Laos sind das sowieso immer die Ausländer.
Das Rechts- und Bildungssystem hier ist total unterentwickelt. Die Leute lesen auch nicht. Gerade bei der Landbevölkerung ist der Zugang zu Bildung äußerst schwierig. Es gibt so gut wie keine Buchhandlungen, und wenn, dann sieht man ein paar billig produzierte Hefte, aber keine richtigen Bücher. Selbst die Bibliothek in Luang Prabang bestand aus nur einem Raum mit dürftigen Regalen. Dafür ist das Smartphone allgegenwärtig. Die Aufpasser im Museum, die Mönche in den Tempeln, überall wo man sich langweilt, tritt das Smartphone in Erscheinung. So gesehen ist es genau so wie bei uns.


Viel Kultur, mal abgesehen von den Tempeln, gibt es auch nicht. Wahrscheinlich haben die Leute hier mit dem normalen Leben schon genug Probleme. Da rückt die Kultur immer in die zweite Reihe.
Unser letzter Tag in Luang Pratan begann um 6 Uhr morgens. Wir wollten unbeding sehen, wie die Mönche durch die Straßen gehen und Essen einsammeln.

Vor allem Frauen warten auf die Mönche, denn sie können für das nächste Leben selber keine Punkte als Mönch auf Zeit sammeln. Da müssen sie sich was anderes einfallen lassen und das ist dann das Spenden von Nahrung an die ausschließlich männlichen Mönche. Sie sitzen dann am Straßenrand und warten mit ihren Reisbehältern. Sie selber treten dabei als Bittsteller auf, denn der Mönch, der das Geschenk entgegennimmt, gibt ihnen schließlich die Chance auf ein besseres Karma für das nächste Leben.


Dann schließlich kamen die Mönche die Straße runter. Mehrere Gruppen, barfuß und hübsch in einer Reihe sind sie an den wartenden Spendern vorbeigegangen und haben ohne Gruß oder auch nur ein Lächeln entgegengenommen, was die Spender ihnen in die Behälter legten. Manchmal war das nur die Menge Reis, die man mit drei Fingern aufhehmen kann.

Über Luang Prabang hatte ich bereits berichtet.
Wir hatten insgesamt 5 Übernachtungen in drei verschiedenen Hotels. Das letzte Hotel hat ca. 10€ pro Nacht gekostet, war ruhig in einer Seitenstraße gelegen und ansonsten sollte man hier auch bei teuren Hotels niemal erwarten, dass das auch nur halbwegs unseren Standards entspricht.



Nach Luang Prabang hatten wir einen kurzen Zwischenstop in Vang Vieng, einer kleinen Stadt am Nam Song, inmitten malerischer Bergmassive. Das Wasser im Fluss sieht relativ sauber aus und so wird er von vielen, hauptsächlich jungen Leuten zum Kanufahren oder Tubing genutzt. Beim Tubing sitzt man in einem alten LKW-Reifen und lässt sich eine Weile flussabwärts treiben. Mit dazu gehört jede Menge Alkohol.


Vang Vieng scheint überhaupt ein Trinkerparadis zu sein. Nirgendwo in Laos habe ich so viele Schnapsläden gesehen. Die Stadt scheint ihnehin sehr auf Partygäste eingestellt zu sein. Überall entstehen neue Hotels und Bungalows. Es gibt etliche abenteuerliche Aktivitäten ringsum wie z.B. an langen gespannten Drahtseilen über den Fluss zu gleiten. In der Vergangenheit hat es dabei viele tödliche Unfälle gegeben, wenn die Leute sich ins Wasser fallen ließen. Der Fluss ist stellenweise zu flach und riesige Felsen befinden sich unter der Wasseroberfläche.
Gestern nun sind wir mit dem Minibus hier in Vientiane angekommen, Hauptstadt von Laos. Alles ist irgendwie moderner als auf dem Lande, aber so einen richtigen städtischen Charakter vermisse ich. Es ist wirklich nicht viel los hier. Auf der einen Seite fließt der Mekong, es gibt unzählige Tempel, aber das ist auch schon alles. Ein paar der alten Gebäude und auch Straßennamen verweisen noch auf die ehemaligen französischen Kolonialherren. Laos ist noch eines der wenigen kommunistischen Länder. Zumindest oberflächlich gesehen, aber Korruption ist an der Tagesordnung und ohne Bestechung oder gute Freunde in wichtigen Positionen hat man hier keine guten Aussichten.




Heute Abend geht es mit dem Nachtzug zurück nach Bangkok. Ich freue mich auf Australien, die Kängurus im Garten und vor allem darauf, dass wir unsere eigene Küche haben und richtige Milch zum Frühstückstee.