Abschied von Swakopmund

Das waren sehr ruhige Tage in Swakopmund. Alle Sehenswürdigkeiten und die Umgebung kennen wir jetzt. Spießrutenlaufen auf dem Kunstmarkt habe ich täglich geübt und bin immer besser geworden im „Sichnichtsandrehenlassen“. Die Sache ist nämlich so: Es gibt einen Park, in dem alle möglichen Waren angeboten werden. Schnitzereien aus Südafrika, Stoffdecken, Schmuck, Holzschalen usw. Die Händler geben grundsätzlich keine Auskunft zu den Preisen. Wenn man fragt, dann versuchen sie, einen in ein langes Gespräch zu verwickeln und je vertraulicher das wird, desto besser der Gewinn. Ich werde immer sauer, wenn ich auf eine Frage keine Antwort kriege bzw. eine so schwammige, dass es eh nichts aussagt. Und das geht dann etwa so: „was kostet die Decke?“ Antwort: „ich hab noch mehr davon“, „ich wollte wissen, was diese hier kostet.“ Antwort: „ich zeig dir erst die anderen.““und was ist mit dieser?“ … Ein harter Kampf also und wenn dann der Preis rausgerückt ist, dann ist das unter Garantie ein Vielfaches dessen, was in den Touriläden dafür verlangt wird und die sind sowieso teuer. Man muss also handeln und beginnt dort, wo man selber ein schlechtes Gewissen hat, um sich dann hochhandeln zu lassen.

Sonnenuntergang im Atlantik an unserem letzten Abend in Swakopmund

Zum Klima in Swakopmund will ich noch was sagen. Es ist rundum alles verdammt trocken. In der Stadt aber wird viel bewässert und so findet man in den Parks und an den Wegen schöne Blumenrabatten und Bäume. Regen fällt hier nie, aber es gibt Nebel und am Morgen ist die Luft immer so feucht, dass es von den Dächern tropft. Manche Pflanzen können davon sogar leben und manche Tiere auch.

Welwitschien haben wir gesehen. Dazu sind wir weit in die Wüste gefahren, haben wahre Mondlandschaften durchquert und sie dann schließlich gefunden. Welwitschien sind Pflanzen, die ohne Wasser auskommen und nach neuesten Erkenntnissen bis zu 5000 Jahre alt werden. Die Blätter können 10 m lang werden. Natürlich brauchen sie auch Wasser. Das holen sie sich mit langen Wurzeln aus dem Boden. Welwitschia wächst nur hier in dieser Wüstenregion und sonst nirgendwo auf der Welt.

Welwitschia

Schön ist anders, aber Respekt muss man dennoch haben vor so viel Genügsamkeit und vor allem dem hohen Alter.

Inzwischen sind wir weiter gezogen in Richtung Süden. Die Landschaft ändert sich regelmäßig. Eines haben alle gemeinsam: die ausgesprochene Trockenheit. Die Vegetation ist sehr unterschiedlich, von gar nichts bis zu richtigen Bäumen ist alles vertreten. Allerdings sind die Bäume eher selten. Meistens sieht man nur die typischen Sträucher oder Büschel, was dann unterwegs schnell langweilig wird. Flüsse mit richtigem Wasser drin haben wir nur einmal gesehen und auch dort war der Wasserfluss unterbrochen. Normalerweise sind alle Flussläufe ausgetrocknet. In manchen wachsen Büsche oder kleine Bäume, manche sind aber nur sandig.

Unterwegs

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