Swakopmund

Win geht es wieder gut. Unser Ausflug nach Senfontein mit Reifenpanne und kein Geld tauschen können hat ihn richtig deprimiert. Er dachte tatsächlich, dass er alleine an allem schuld ist und fand es schlimm, dass er mich dem ausgesetzt hat. Das stimmte natürlich nicht, denn wenn überhaupt einer Schuld hat, dann bin ich es genau so.

Etwa 700 km liegen zwischen Opuwo und Swakopmund — und Welten! Die 700 km haben wir vorgestern durchgezogen. Sind von der trockenen, staubigen Landschaft in die furztrockene, staubige und sandige Landschaft gewechselt.

Opuwo am frühen Morgen
Unterwegs

Während in Opuwo afrikanisches Chaos herrscht, ist Swakopmund eher europäisch. Viele Deutsche leben hier. Dem entsprechend ist auch alles wohlgeordnet und aufgeräumt, fast zu sehr für meinen Geschmack. Swakopmund wirkt großzügig, weil die Straßen unheimlich breit sind. Aber es ist auch ziemlich verlassen. Unheimlich viele Ferienanlagen mit kleinen Häusern und hauptsächlich Ferienhäuser sind zu sehen. Ich frage mich, wer hier überhaupt wohnt. In Namibia ist gerade keine Feriensaison, d.h. es steht fast alles leer und die Stadt wirkt ausgesprochen ruhig, wenn man mal von dem jugendlichen Gröler von gestern Abend absieht.

In Swakopmund: im Hintergrund der Atlantik
Wuchtige Palmen dominieren in der Stadt

Wir wohnen in einem der Backpackers, haben für sehr wenig Geld ein nettes kleines Zimmer. Der Antlantik schwappt fast zum Fenster rein. Naja, nicht ganz, wir müssen etwa 200 m laufen, aber zu hören ist er die ganze Nacht. Backpackers haben den Vorteil, dass man in einer Art Community wohnt. Im Vergleich dazu ist man in jedem Hotel eher isoliert, sitzt morgens an seinem Frühstückstisch und niemand redet mit seinem Tischnachbarn. Hier ist es wesentlich familiärer, wenn auch die meisten hier nicht unsere Generation sind, sondern eher junge Abenteurer aus der ganzen Welt.

Morgens bei den Backpackers

Heute hatten wir eine Tour zu einer Seehundkolonie. 3 junge Backpacker, Philipp aus Berlin, Marisa aus Kiel und noch ein junger Mann aus dem Oman sind mit uns mitgefahren. Marisa und der Omani sind wohl ein Pärchen. Die beiden sind gestern angekommen und haben eigentlich noch gar nichts gesehen, weder von Swakopmund, noch von Namibia.

Skeletton Coast, Skelettküste heißt der trockene Landstrich am Atlantik

Auf dem Weg zur Seehundkolonie haben wir ein Wrack gefunden. Hunderte Schiffe sind hier im Laufe der Jahrhunderte gestrandet und liegen nun als Wrack hier an der Küste.

Bei den Seehunden: ganze Familien, viele Babys und Halbwüchsige

Nundenn die Seehunde. Es waren Tausende in einer kleinen Bucht. Was ich vorher nicht gewusst habe: die stinken wie die Iltisse. Zumindest wenn es so viele sind. Ich wäre am liebsten im Auto geblieben, als ich diesen süßlichen, beißenden Gestank in der Nase hatte.

 

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