Im Land der Muselmänner, genau genommen in Istanbul haben wir angefangen. Die Punkte auf der Liste für Istanbul waren:
— Blaue Moschee
— Bootstour auf dem Bosporus
— Hagia Sophia
— der große Bazar
— Tokapi Palast
und natürlich Atmosphäre schnuppern und sich umgucken.
Gebucht war ein Doppelzimmer in einem Backpacker mitten im dichtesten Touridistrickt Sultanamet. Die Blaue Moschee und Hagia Sophia sind in 150 m Entfernung und so haben wir alles fleißig abgearbeitet in 2 1/2 Tagen.
Mir scheint Istanbul zu voll und zu gierig. Alle Läden und Restaurants haben einen Türsteher, der versucht die Touris zu kapern. Lässt man sich darauf ein, dann versuchen sie einem zu verkaufen, was man weder braucht noch will. Mitunter wird man regelrecht bedrängt. Angebote wie z.B. ein kleiner Bercher Tee oder eine Süßigkeit soll gefügig machen. Lässt man sich auf ein Gespräch ein, hat man schon verloren, dann ist man im Spinnennetz und muss sich mühsam wieder rauswinden. Die Leute sind sehr nett und aufmerksam — zumindest so lange man als potentieller Gast oder Kunde angesehen wird. Sobald man jedoch ins Geschäft kommt, wird es knallhart. Die Gier nach Geld haben wir am Geldautomaten gesehen, der für 250 € zusätzlich 21 € Gebühren eingezogen hat — und das ohne vorherige Warnung. Im Hotel haben wir Geld getauscht bei dem Mann, der immer hinter dem Tresen vor sich hingedöst hat. Er zählt die Scheine auf den Tisch: „1, 2, 3, 4, 5, 6, 7, 8, 1800“. 100 m weiter auf der Straße hat Win nachgezählt. Es waren nur 1600 TL, die er uns gegeben hat. Wir sind dann zurück und er hat uns wieder vorgezählt: „1, 2, 3, 4, 5, 6, 7, 8, 1800. Wo ist das Problem?“ Dann haben wir ihn darauf hingewiesen, dass ja 8 x 200 nur 1600 sind. Daraufhin hat er anstandslos die restlichen 200 rausgerückt und ziemlich beleidigt geguckt. Kein Bedauern, keine Entschuldigung. Wenn er das immer so macht, dann hat er ein gutes Nebeneinkommen.
Für die dritte Nacht hatten wir noch das Zimmer gebucht, obwohl wir es nur bis zum Abend brauchten. So konnten wir unser Gepäck dort lassen und uns nach dem anstrengenden Tokapi-Palast ausruhen. Der Flug nach Kairo ging kurz nach Mitternacht.
Der Flughafen von Istanbul brüstet sich damit, als bester Flughafen ausgezeichnet zu sein. Aus meiner Sicht spricht einiges dagegen. Er ist zu teuer. Ein stinknormaler Hamburger für mehr als 20 € zeigt, dass die Preise außer Kontrolle geraten sind. Preisangaben in Euro sind auch nicht nett. Warum gerade Euro, wenn man sich schon international geben will. Im Wartebereich für etwa 200 Personen gab es nur eine verwahrloste Tiolette. Während ich in der Schlange stand, ging die Eingangstür auf und der Arm einer Frau erschien. Sie machte ein Häkchen auf der Liste neben der Tür und der Arm verschwand wieder. Das sollte wohl der Nachweis sein, dass sie dort gereinigt hat?
Es gab noch mehr was mich gestört hat, aber vielleicht war ich einfach nur genervt und schlechter Laune.
((Bilder folgen, sobald ich die Technik im Griff habe))