Alternatives Leben

Caravanparks sind hier nicht unbedingt den Reisenden vorbehalten, sondern durchaus fester Wohnsitz für Leute mit wenig Geld. Insbesondere gelten hier keine bautechnischen Auflagen wie bei richtigen Gebäuden. Mag der nächste Tornado oder das nächste Hochwasser kommen und alles verwüsten.

Einer der Caravan Parks in Bundaberg

Die meisten dieser Caravanparks haben Sanitärbereiche wie ein normaler Campingplatz, manche haben sogar eigene Swimmingpools. Wer sich hier einmietet, hat einen Platz für einen Wohnwagen und im Laufe der Zeit wachsen an diesem Wohnwagen Anbauten wie Schuppen oder Terassen. Manchmal ist der ursprüngliche Wohnwagen gar nicht mehr zu erkennen. Für wenig Geld hat man dann ein winziges Zuhause und kann es sich gemütlich machen. Dauercamper bei uns machen das ähnlich. Der Unterschied ist jedoch, dass sie noch irgendwo eine feste Bleibe im Hintergrund haben. Verglichen mit einer Mietwohnung oder mit einem eigenen Haus hat man kaum Kosten im Caracanpark. Die Winter sind mild, d.h. eine Heizung braucht man eigentlich nicht, und im Sommer ist es vermutlich extrem heiß, was die nachträglich installierten Klimaanlagen beweisen.

Wohnen im Caravan Park
Wohnidylle
Alles was man zum Leben braucht …

Bis jetzt ist es mir nicht gelungen, einen Platz zu finden, wo die transportablen Häuser verkauft werden. Am Highway vor Brisbane war einer, aber wir konnten nicht halten. Auf einem riesigen Areal standen die Häuser dicht an dicht, mit provisorischem Unterbau und mit unterschiedlichen Verrottungsgraden.

Second Hand ist ein anderes Thema, das sehr verbreitet ist. Jeder auch noch so kleine Ort hat einen Second Hand Shop. Verkauft wird neben Brauchbarem auch der allerschlimmste Ramsch. T-Shirts mit Löchern würde bei uns niemand mehr verkaufen, oder verrottete Möbel. In manchen der Second Hand Shops kann man für 10 Dollar einen Karton mit alten Klamotten kaufen, ohne zu wissen, was drin ist. Natürlich sind das Sachen, die für die Kleiderständer in den Verkaufsräumen nicht gut genug sind. Was einen erwartet, kann man nur ahnen. Und dennoch scheint es dafür Abnehmer zu geben.

Die Wiederverwendung von Materialien, auch bei Baustoffen und Metall, spart Geld, ist aber eine zeitraubende Angelegenheit. Die Schrottplätze sind voll von wirklich unbrauchbarem Zeugs und es gehört verdammt viel Geduld dazu, alle abzuklappern und nach dem gewünschten Material zu durchsuchen. In Baumärkten bezahlt man jedoch ein Vielfaches.

Generell ist hier alles um die Hälfte oder sogar doppelt so teuer wie bei uns. Immerhin hat man die Möglichkeit, sich dem Konsumzwang zu entziehen. Zum einen erlauben es die Sozialleistungen zum anderen kann man alles sehr preiswert in den Second Hand Shops oder auf den Schrottplätzen beschaffen. Nur bei Lebensmitteln wird es schwierig.

Wir sind nun schon in Aufbruchstimmung. Alles erledigen, was nicht liegen bleiben sollte, Kühlschrank leer essen, Listen mit „was ich nicht vergessen darf“… Übermorgen fahren wir mit dem Zug von Bundaberg nach Brisbane, wo wir noch ein paar Tage Zeit für die Stadt eingeplant haben. Beeke wird uns am frühen Morgen nach Bundaberg fahren. Von Brisbane aus fliegen wir am Sonntag nach Sydney, von Sydney nach London und von London nach Berlin.

Mein Internetvolumen geht zu Ende und wenn ich anfange, Bilder hochzuladen, wird es vermutlich knapp. Also kommen Bilder, wenn überhaupt, später dazu.

Heute früh haben wir ein Opossum gefangen, das sich im Schuppen einrichten wollte. Eigentlich haben wir es vor dem Hungertod bewahrt, denn wenn wir wegfahren, wird dort abgeschlossen und das arme Tier kommt nicht mehr raus. Nachher werden wir es irgendwo aussetzen. In manchen Gegenden, z.B. in Tasmanien, werden die sogar gegessen.

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