Brisbane

Gestern hat uns Anna nach Bundaberg gebracht. Eigentlich wollte das Gevin übernehmen, aber er muss schon um 6 Uhr morgens auf der Arbeit sein und unser Zug fährt erst um 10 Uhr. Da waren wir für Annas Angebot natürlich dankbar. Sie hatte ohnehin etwas dort zu besorgen und so musste sie es nicht nur für uns machen.
Es gibt halt keine andere Lösung in Gin Gin, als andere um einen Fahrdienst zu bitten. Es gibt keinen Zug, es gibt keinen Bus, es gibt kein Taxi.
Umgekehrt würden wir das natürlich auch machen, keine Frage.
Anna und Gevin kommen aus England und arbeiten hier seit ein paar Jahren. Sie ist Krankenschwester und da hier medizinisches Fachpersonal fehlt, war es recht einfach, ein Arbeitsvisum zu kriegen. Inzwischen sind sie lange genug hier für einen Antrag auf Staatsbürgerschaft und damit verbunden ist der Anspruch auf alle Sozialleistungen. Die beiden haben nicht mehr die Absicht, nach Europa zurück zu gehen. Ein hübsches neues Haus haben sie in Kookaburrapark gebaut, mitten im Wald, mit einer wunderschönen und riesengroßen Terasse, über die man von der einen Seite in den Garten und von der anderen Seite in den Wald kommt.
Unser kleines Paradies wird nun für eine Weile leer stehen. Gerade jetzt, wo die vielen Zitrusfrüchte anfangen zu reifen, machen wir uns auf den Weg. Der kleine Raj wird hoffentlich die Früchte ernten. Er darf sie abpflücken und verkaufen und hat dann jede Menge Taschengeld.

Die Bäume sind voller Früchte, es gibt reichlich Zitronen, Orangen, Grapefruit, Limonen, Mandarinen und noch andere Früchte, deren Namen ich nicht mal kenne

Inzwischen sind wir in Brisbane angekommen. Wir sind vorsichtshalber etwas eher hergekommen, weil bei den Entfernungen und generell unvorhersehbaren Witterungseinflüssen schon mal eine Straße überflutet sein kann, oder möglicherweise Bäume auf den Schienen liegen. Da ist es gut, etwas Puffer zu haben.

In einer der Galerien

Brisbane ist eine tolle Stadt, quirlig, mit vielen jungen Leuten und vielen Touris. Die Stadt besteht aus lauter kleinen Hügelchen, was zum Radfahren nicht gerade einlädt. Dennoch gibt es ein gut ausgebautes Radwegenetz entlang des Brisbane River.
Wir sind den ganzen Tag zu Fuß in der Stadt herumgelaufen, das Museum, die beiden großen Galerien haben wir besucht. Was nicht fehlen darf bei einer Tour durch Brisbane, das ist ein Besuch im Freibad mitten in der Stadt. Eine riesige Anlage mit einem kleinen tropischen Regenwald, einem Kräutergarten, am Fluss mit Planschbecken für kleine Kinder, einem Abenteuer-Badebereich für die größeren und einem normalen Schwimmbecken, das aussieht wie ein großer See. Das alles ist eingerahmt von blütenweißem Strandsand. Wenn man dort schwimmen geht, dann sieht man auf die Skyeline von Brisbane mit dem Highway am anderen Ufer der Flusses. Mitten im großstädtischen Alltagstrubel nimmt man ein erfrischendes Bad und dann geht es weiter. Außerdem gibt es am Fluss einen kleinen tropischen Regenwald, einen Kräutergarten und einen kleinen Tempel, der ein Freundschaftsgeschenk aus Nepal ist.

Was wir Deutsche uns nur schwer vorstellen können ist, dass man den ganzen Luxus einfach so nutzen kann, ohne Eintrittsgeld, ohne Abzäunung. Alles ist sauber und gepflegt und es gibt Lifeguards, die aufpassen, dass keiner ertrinkt. Es wird auch mal ein Rüpel aus dem Wasser gezogen. Aber das ist die Ausnahme.

Morgen fliegen wir zurück nach Europa. Wieder mehr als einen ganzen Tag auf Achse und etwa 23 Stunden reine Flugzeit. Diesmal fliegen wir über Honkong nach London und von dort nach Berlin.

Nachtrag: Der halbe Weg ist geschafft, nun warten wir 6 Stunden auf dem gähnend langweiligen Flughafen von Hongkong.

Grüße aus Hongkong

 

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