Zurück aus dem hohen Norden sind wir noch nicht, aber immerhin wieder etwas weiter südlich, nämlich in Cairns. Weil die Herrberge so toll war, sind wir noch einen weiteren Tag dort geblieben, sind durch die Stadt gewandert, am Strand entlang und haben den Pool ausgiebig belagert. Jetzt habe ich auch die ungeheuren tropischen Regenschauer erlebt. Die verschwinden genau so schnell wie sie gekommen sind und prasseln mit Wucht auf alles herab. Den Frangipanibäumen kann das schon mal die duftende Blütenpracht versemmeln.
In Cairns haben wir ein Zimmer mit Blick zum Meer, aber wo war das doch gleich? Die Bucht scheint irgendwie wasserlos zu sein. So weit man blicken kann, nur feuchter, moderiger Boden mit Rinnsalen. Erst am Horizont sieht man das Wasser. Es ist Ebbe. Man könnte einen Spaziergang im Wattenmeer machen aber das Wasser steigt dann überall gleichzeitig an, wie aus dem Nichts.
Von Cairns aus kann man Schnorchel- oder Tauch-Touren in das Korallenmeer buchen — und genau das haben wir vorhin gemacht. Dem ging natürlich eine ausgiebige Recherche im Internet voraus. Wir kannten somit schon den Anbieter und die Konditionen. Morgen früh geht es los mit einem Schiff für etwa 30 Personen zu den richtigen Koralleninseln. Wir werden zwei Nächte auf dem Boot schlafen und werden dort auch beköstigt, Zwischendurch kann man schnorcheln oder tauchen an veschiedenen Stellen im Korallenriff. Die komplette Ausrüstung bekommt man auf dem Boot und sogar Unterwasserkameras könnte man ausleihen. Internet wird das Boot sicher nicht haben.
Ich kann selber auch tauchen mit einer Begleitperson, einem erfahrenen Tauchlehrer. Auf dem Boot kann ich mich entscheiden, ob ich das machen möchte. Gebucht haben wir für mich vorerst nur das Schnorcheln. Aber wie ich mich kenne, bin ich viel zu neugierig, das nicht zu machen. Ich bin aufgeregt wie sonstwas, werde wohl eine schlaflose Nacht haben.
Also bis demnächst in drei Tagen, falls ich nicht abgesoffen bin.