Ok. then: Neuseeland

Neuseeland hat zwei große Inseln und unzählige kleinere, kleine und winzige. Die beiden Hauptinseln sind die nördliche und die südliche. Etwa 4 Mio. Einwohner verteilen sich auf die beiden Inseln und ca. 20 Mio. Schafe. Gesprochen wird hauptsächlich englisch, auf den Straßen fährt man auf der linken Seite und die Währung ist der NZ Dollar mit einem ähnlichen Umrechnungskurs wie Australische Dollar. Soweit die Fakten.

Mein erster Eindruck: tolles Klima, längst nicht diese brütende Hitze wie in Australien, bei der man sich am liebsten morgens unter die Dusche stellt und abends wieder raus kommt. Man kann sich also draußen bewegen. Es ist dennoch recht warm, ähnlich wie bei uns im Hochsommer. Rein äußerlich erinnert es mich an Schottland, oder auch irgendwie an Irland. Die Pflanzenwelt ist allerding ganz anders, die Tierwelt auch. In ganz Neuseeland gibt es keine giftigen Schlangen oder Spinnen. Die einheimische Tierwelt bestand bis vor einigen Jahrhunderten ausschließlich aus Vögeln, die leider dem Appetit der Maoris nicht standhalten konnten. Alle, bis auf den kleinsten Vertreter, nämlich den Kiwi, wurden alle gegessen. Was heute an Tieren auf den Inseln lebt, wurde irgendwann eingeführt. Opossums z.B. sind vor etwa 200 Jahren hier angesiedelt worden und haben sich dermaßen vermehrt, dass man sie nun sogar in den Wäldern vergiftet, damit nicht alles gefressen wird.

Unsere Tour führte erst mal von Auckland auf die Halbinsel Coromandel. Wunderschöne Strände, ursprüngliche Natur. Nach unserer ersten Nacht auf dem Flughafen waren wir reichlich abgekämpft. Die Quartiersuche hat sich als schwieriger erwiesen als wir dachten. Es sind noch Ferien und die ohnehin schon extremen Preise deshalb noch um einiges höher. In Coromandel City hatten wir dann Glück bei Pat, einer älteren Dame, die sicher nur vermietet, damit sie viele Leute um sich hat. In einer ausgebauten Garage hat sie zwei Räume voller Betten und dann auch noch ein oder zwei weitere Zimmer in ihrem Haus. Außer uns waren noch ein paar junge Mädchen aus Österreich und aus Deutschland dort. Pat hat alle liebevoll bemuttert und wir konnten in ihrem wunderschönen Garten sitzen, der voller Blumen und Weinreben war. Abends in der Stadt wollten wir noch ein Bier trinken, sind aber vor Schreck über die Preise fast wieder umgekehrt. Für zwei Bier bezahlt man in einem gewöhnlichen Pub immerhin 17 Dollar.

In der ehemaligen Goldgräberstadt Waihi

Die zweite Nacht waren wir dann in Rotorua, der Stadt, in der es in allen Ecken dampft und brodelt. Der Schwefelgeruch gehört dazu und begleitet einen überall hin. Die Erdkruste ist hier so dünn, dass überall heiße Wasserlöcher sind. Manchmal blubbert auch heißer Schlamm vor sich hin. Wer hier wohnt, kann in seinem Garten ein Loch buddeln und dort kochen. Bei den Maoris hatte das auch Tradition.

Auf den Straßen von Rotorua, es dampft in allen Ecken

Rotorua ist sehr auf Touris eingestellt. Das lausige Zimmer im Backpackers mit Gemeinschaftsbad kostet 75 Dollar, will man das Maoridorf und den Geysier sehen, dann sind das pro Kopf 40 Dollar! Überhaupt ist hier alles noch viel teurer als in Australien, was ja aus unserer Sicht in Europa auch schon heftig ist. Für die Neuseeländer war Australien immer der große Bruder, der mit seinen Bodenschätzen das große Geld gemacht hat. Neuseeland hat kaum Bodenschätze und so sind es halt hauptsächlich Landwirtschaft und Tourismus, die hier das Geld bringen. Die Einkommen fallen hier auch nicht so üppig aus und so gehen Neuseeländer gerne nach Australien, um dort zu arbeiten. Bis vor einigen Jahren war das Preisgefälle auch noch umgekehrt, nämlich etwa 2 Drittel der Preise in Australien. Was hat nun dazu geführt, dass Neuseeland so teuer geworden ist? Können sich Neuseeländer Neuseeland überhaupt noch leisten?

Der Champagnersee in der Nähe von Rotorua
So sieht ein Geysier aus; dieser hier wird einmal täglich künstlich in Gang gebracht, indem er mit irgendwelchen Chemikalien gefüttert wird. Schließlich wollen Touris ja was sehen für ihr Geld und nicht warten, bis er zufällig mal Wasser spuckt

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