Bald ist Jahreswechsel

Mein Schlaf-/ Wachrhythmus ist völlig aus den Fugen. Bis er wieder funktioniert, werden wohl noch ein paar Tage vergehen. Das Ergebnis ist, dass ich früh um 5 Uhr völlig ausgeschlafen nicht weiß was ich anstellen kann.

Hier in Adelaide wohne ich in einem alten Haus, etwas abseits von der „Großstadt“ für das sich Win und Kate die Miete teilen. Die beiden kennen sich aus Gin Gin, wollten aus unterschiedlichen Gründen nach Adelaide. Kate ist Psychologin und macht einen für sie wichtigen Kurs an einer der Unis hier. Sie hat einen kleinen Sohn, der ein Mitbringsel eines längeren Indien-Aufenthalts ist. Der Kleine heißt Raj und ist 7 Jahre alt. Er sieht aus wie ein kleiner Inder, ist hyperaktiv und redet ohne Pause. Süßigkeiten darf er nicht essen. Er sagt, dass er immer erst seine Mamma fragt, was er essen kann und wenn er Zucker isst, dann dreht er durch. Immerhin ist der Verzicht auf Süßes besser, als ihn dann mit Medikamenten ruhig zu stellen. Manchmal streitet er sehr temperamentvoll mit seiner Mamma, das Temperament hat er wohl von ihr. Kate ist froh, wenn wir ihr Raj mal vom Halse halten und mit ihm spazieren gehen.

Adelaide
Wohnhaus in Adelaide

Gestern war der erste vollständige Tag hier. Jetzt kenne ich das Stadtzentrum von Adelaide, die Galerie und die alte Bibliothek. Hier sind alle Museen und Galerien frei zugänglich, d.h., man kann jederzeit kommen und gehen und muss sich nicht 3 Stunden Austellung antun, damit sich das Eintrittsgeld lohnt.

Die Stadtbibliothek in der Nähe einer der Unis, hat einen sehr alten Gebäudeteil. Man geht durch die ehrwürdigen alten Bücherregale, kann schmökern, irgendwo in einer ruhigen Ecke sitzen oder das Buch ausleihen. Total entspannt. Unser Katalogsystem in vergleichbar großen Bibliotheken ist da weniger einladend. Nur ein kleiner Bereich mit den sehr wertvollen Exponaten ist nur für Mitglieder der „Royal Academic Socity“ zugänglich.

Win hat mir eine Messingtafel gezeigt, die zu Ehren seines Großvaters, eines angesehenen Forschers und Mitbegründers von Adelaide, angebracht wurde. Offensichtlich war er einer der wichtigsten Leute der Stadt.

Das ist der letzte Strom aus Europa auf meinem Tablet. Die Adapter habe ich ganz vergessen, bzw. nicht daran gedacht, dass ich sie brauchen würde. Das Aufladen über USB funktioniert nicht so recht, mein Rechner ist auch schon tot. Deshalb gibt es Bilder erst später. Also werden wir heute Adapter besorgen und dann geht die Berichterstattung weiter.

Bis später.

 

Adelaide

27.12.: Das Herkommen hat schon mal gut geklappt. Sommerwetter hat mich empfangen. Es ist diesig, aber angenehm warm, so um die 30 Grad. Dabei hat es sich extrem abgekühlt, denn vor ein paar Tagen waren es noch über 40. Eine Regenfront nähert sich, was zu dieser Jahreszeit eher ungewöhnlich ist.

Adelaide
Adelaide, Fußgängerzone: Weihnachtsschmuck im Hochsommer

Nun bin ich also in Adelaide, einer der wichtigsten Städte hier. Etwa 1 Mio Einwohner, 3 Universitäten, alles sehr weitläufig. Wie alle Städte in Australien liegt sie direkt am Meer. Es wirkt auf mich irgendwie britisch.

Der alte Teil der Bibliothek in Adelaide

Die Häuser sind maximal zweigeschossig, das bedeutet, dass die Leute nicht zu konzentriert neben- und übereinander wohnen und man verglichen mit unseren Städte viel mehr Platz braucht. Win hat mit mir eine erste Stadtrundfahr gemacht. Wir waren am Strand, auf mehreren Seebrücken, im Stadtzentrum, am Hafen, auf dem Leuchtturm, auf dem Berg… Hier ist es unglaublich grün. Pfanzen, die wir mühsam in Blumentöpfen am Leben halten, wachsen hier so einfach am Straßenrand. Die Bäume sind unglaublich. Jahrhundertealte, rot blühende Gummibäume und Bäume, die ich noch nie im Leben gesehen habe mit violetten oder gelben, ausladenden Blüten. Morgen will ich Fotos machen.

 

25.12.2016 Die Reise beginnt

Terminal 3 in London Heathrow

Da ist er auch schon, der erste Artikel.

London Heathrow am 1. Weihnachtsfeiertag. Ist schon komisch, so ganz ohne den üblichen Rummel. Hier sieht es gar nicht nach Weihnachten aus. Der Anschlussflug geht in ca. 4 Stunden, genug Zeit für Gefummel an der Webseite.

Heathrow ist einfach gigantisch. Um von einem Terminal zum anderen zu kommen, muss man gefühlte 30 Minuten mit dem Bus fahren. Eine riesengroße Wartehalle allein im Terminal 3 mit Geschäften rundum. Ich fühle mich wie in einem Einkaufcenter. Irgendwie meinen die Briten das mit dem Brexit verdammt ernst, denn in einem internationalen Airport, mitten in Europa kann man nicht mal mit der wichtigsten europäischen Währung zahlen. Kauft man hier etwas, werden nur Euro-Scheine angenommen, also keine Münzen, Wechselgeld kriegt man in Pfund. Was macht man dann damit? Aber die Briten sehen das mit der wichtigsten euröpäischen Währung sicher anders.

Wie soll ich mir einen Weihnachtsmann im T-Shirt und mit Flipflopps vorstellen? Bei den 30° bis 40° C, die mich erwarten wird der Weihnachtsmann wohl kaum dicke Handschuhe tragen und einen fellbesetzten Mantel. Morgen gegen Mitternacht nach unserer Zeitrechnung werde ich in Adelaide sein.
Das mit der Zeitverschiebung ist so eine Sache. Dort ist es von Berliner Zeit aus 8 Stunden später, hier in London ist es eine Stunde früher als in Berlin. Das macht mich ziemlich kirre. Am besten ich stelle meine Uhr einfach nicht um, dann werde ich schon sehen ob das stimmt.